Sticken lernen: Der ultimative Guide für Anfänger!
Veröffentlicht am 23. Juni 2019 6 Min LesezeitWolltest du schon immer mal etwas sticken? Beginne noch heute mit unserem praktischen Stickleitfaden. Diese wunderschöne Handarbeit sieht oft kompliziert aus, aber jeder kann das Sticken lernen.
Handstickerei erfordert nicht viel Material und du musst nicht einmal an einem Kurs teilnehmen. Es ist ganz einfach, ein paar Stiche zu erlernen – und das ist alles, was du für den Anfang brauchst. Außerdem sind die Materialien kostengünstig und es gibt viele tolle kostenlose Stickvorlagen, mit denen du auch als Anfänger schöne Projekte fertigen kannst. Ja, es gibt auch ausgefallene Stickmaterialien, aber mit den einfachen geht es genauso!
Falls das nicht genug Gründe dafür sind, es mit dem Sticken zu versuchen: Es macht auch noch Spaß und es ist sehr befriedigend, das erste fertig gestickte Design in den Händen zu halten. Hol dir noch heute das nötige Zubehör und leg los!
Stickmaterial
Stoff zum Sticken
Du kannst jeden Stoff besticken, durch den du eine Nadel stechen kannst. Einige Stoffe sind aber besser geeignet als andere. Stoffe mit engerer Webstruktur funktionieren am besten. Leinen und fester Baumwollstoff sind eine gute Wahl für den Anfang. Aida-Stoff ist nur für Kreuzstich geeignet.
Stickrahmen
Rahmen gibt es in allen möglichen Materialien und Größen. Such dir aus, womit du am besten arbeiten kannst. Für den Anfang ist ein mittelgroßer Stickrahmen aus Holz eine gute Wahl. Der Stickrahmen muss den Stoff lediglich sicher halten.
Stickgarn
In den meisten Stickvorlagen wird mehrfädiges Stickgarn aus Baumwolle empfohlen, aber du kannst auch Baumwoll-Perlgarn oder andere spezielle Garne verwenden. Wenn du ein mehrfädiges Garn verwendest, kannst du ein bis sechs Fäden abtrennen und so die Dicke deiner Stiche variieren.
Nadeln
Am besten nimmst du eine Nadel, die als Sticknadel gekennzeichnet ist, da diese speziell fürs Sticken designt wurde. Sticknadeln haben eine spitze Nadelspitze und eine größere Öse, damit sie sich leichter einfädeln und durch den Stoff stechen lassen. Die Sticknadelgrößen sind nummeriert – je kleiner die Zahl, desto größer die Nadel. Wähle eine Größe, die sich für die Dicke des verwendeten Garns richtig anfühlt.
Schere
Jede Schere, die scharf genug ist, um den Faden sauber abzuschneiden, ist geeignet. Eine kleine Stickschere ist jedoch hilfreich, da du sie zum Abschneiden des Stickgarns nah an die Rückseite deiner Arbeit halten kannst. Und es gibt sie in so vielen niedlichen Ausführungen!
Transferwerkzeuge
Es gibt viele Möglichkeiten, ein Muster auf den Stoff zu übertragen. Hilfsmittel und Methode sollten je nach Stoff ausgewählt werden. Für helle Stoffe kannst du normalerweise einen herkömmlichen Bleistift verwenden, aber es gibt auch Spezialwerkzeuge wie Bügelmusterstifte oder wasserlösliche Stabilisatoren.
Stickvorlage auf den Stoff übertragen
Wasserlösliche Stifte
Eine einfache Methode zum Übertragen eines Stickmusters auf den Stoff besteht darin, das Muster durchzupausen. Verwende einen Leuchtkasten oder ein helles Fenster, halte den Stoff über die Vorlage und zeichne die Linien mit einem wasserlöslichen Stift nach. Diese Stifte wurden zum Sticken und Quilten entwickelt, damit du die Linien nach dem Sticken wegwaschen kannst. Weiche den Stoff gut ein, damit alle Markierungen weggewaschen werden.
Bügelmusterstifte
Mit Bügelmusterstiften, auch Bügeltransferstifte genannt, kannst du deine eigenen aufbügelbaren Vorlagen erstellen. Spiegle zuerst das Muster mithilfe eines Computers (Viele Vorlagen enthalten eine gespiegelte Version für den Transfer!). Dann übertrage das Muster mit dem Bügelmusterstift auf schweres Pauspapier und lege dieses anschließend mit der Musterseite nach unten auf den Stoff. Bügele mit einem heißen Bügeleisen über die Rückseite des Papiers, aber pass auf, dass es dabei nicht verrutscht (Das Muster könnte sonst verwischen!). Bügelmusterstifte sind nicht immer auswaschbar. Achte daher darauf, dass die Zeichnung von der Stickerei bedeckt wird.
Wasserlöslicher Stabilisator
Mit diesem fantastischen Hilfsmittel gelingt das Übertragen von Stickvorlagen ganz leicht, besonders bei dunklen Stoffen. Drucke das Muster direkt auf den wasserlöslichen Stabilisator, zieh dann die Rückseite ab und klebe ihn auf den Stoff. Sticke durch den Stoff und den Stabilisator. Wenn du fertig bist, weichst du den Stoff ein und der Stabilisator löst sich wie von Zauberhand auf!
Pauspapier
Eine weitere gute Alternative für dunklen Stoff oder Stoff, auf dem sich nur schwer zeichnen lässt, ist Pauspapier. Zeichne das Muster auf dünnes Pauspapier (wenn du vorsichtig bist, funktioniert auch Seidenpapier) und befestige das Papier am Stoff. Sticke durch das Papier sowie den Stoff und reiße das Papier dann vorsichtig ab, wenn du fertig bist.
Bleistift
Nicht immer die ideale Lösung, aber du kannst einen frisch angespitzten, normalen Bleistift nehmen und das Muster auf den Stoff zeichnen, genau wie mit einem wasserlöslichen Stift. Die Markierung lässt sich nicht wegwaschen und manchmal zieht der Bleistift auf dem Material zur Seite, was das Übertragen erschwert, aber dafür hast du wahrscheinlich immer einen Bleistift zur Hand!
Stoff in den Stickrahmen einspannen
Es gibt verschiedene Arten von Stickrahmen, und einige davon kommen mit speziellen Tipps, wie du den Stoff in den Ring einspannst. Die meisten Stickrahmen haben einen festen Innenring und einen Außenring mit einer Befestigungsschraube.
Löse die Befestigungsschraube so weit, dass du die beiden Ringe trennen kannst. Lege den Innenring auf eine flache Oberfläche und lege den Stoff darüber. Drücke den Außenring nach unten über den Stoff und den Innenring, dann zieh die Schraube fest.
Wenn du den Außenring platzierst, sollte die Spannung gerade locker genug sein, dass er über den Stoff passt, aber nicht so locker, dass sich der Stoff leicht bewegen lässt. Übe gleichmäßigen Druck aus, während du ihn auf den Innenring drückst.
Grundtechniken beim Sticken
Anfang und Ende
Einer der größten Streitpunkte beim Sticken ist, ob man mit einem Knoten beginnen und enden sollte. Unserer Meinung nach ist beides in Ordnung! Manchmal ist es besser, Knoten zu vermeiden, da sie Unebenheiten in der fertigen Stickerei erzeugen oder sich durch wiederholtes Waschen lösen können. Bei den meisten Projekten ist es aber vollkommen in Ordnung, diese einfache Methode zu verwenden.
Mit Knoten
Wenn du dich für Knoten entscheidest, solltest du einen Knoten verwenden, der groß genug ist, damit der Faden nicht durch den Stoff gezogen werden kann. Der Endknoten sollte so nah wie möglich an der Stoffrückseite liegen, damit sich die Stiche an der Vorderseite nicht lockern.
Ohne Knoten
Lass beim ersten Stich ein langes Stück des Stickgarns auf der Rückseite des Stoffs übrig. Positioniere dieses Stück beim Sticken dann so, dass die Stiche es abdecken und fixieren. Wenn es dir lieber ist, kannst du das Stück auch zum Schluss auf eine Nadel fädeln und in die Stiche einweben. Das Ende des Stickfadens webst du ebenso in die Stiche ein, danach schneidest du den Faden dann ab.
Stickstiche lernen
Einige Stickbücher enthalten Dutzende oder sogar Hunderte von Stickstichen. Das kann einschüchternd sein! Es ist aber nicht nötig, so viele Stiche zu lernen. Viele Stickvorlagen basieren nur auf Rückstich und Vorstich für die Konturen, Knötchenstich für Details und Plattstich für gefüllte Bereiche.
Für den Anfang reicht es, die Top 10 der Stickstiche zu lernen. Mit dem Wissen kannst du die meisten Muster umsetzen. Arbeite dich durch alle zehn Stiche durch oder übe sie bei Bedarf! Wenn du mehr Stickprojekte in Angriff nimmst, kannst du kompliziertere Stiche ausprobieren, wie Rosenstich, Wickelstich, Pikotstich und vieles mehr.
Worauf wartest du noch? Jetzt weißt du, was du für dein erstes Stickprojekt brauchst. Such dir eine Vorlage aus und sticke los!