Lerne die Top 10 der Stickstiche
Veröffentlicht am 5. Februar 2022 3 Min LesezeitAuf manche Menschen wirkt Sticken kompliziert, aber die meisten Stickereien bestehen lediglich aus einer Handvoll unterschiedlicher Stiche. Mit der Zeit kannst du dir alle möglichen Stiche aneignen und viele unterschiedliche Stickvorlagen ausprobieren, aber diese zehn Grundstiche sind alles, was du für den Anfang brauchst. Adam stellt dir in diesem Video die einzelnen Stiche, wie z. B. den Vorstich und den Knötchenstich, vor.
1. Vorstich
Der Vorstich (oder Heftstich) ist der Stickstich, der am einfachsten zu erlernen ist. Er ist dennoch sehr vielseitig, sowohl beim Sticken als auch für andere Verzierungen.
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Erster Stich: Stich die Nadel von der Rückseite des Stoffs nach oben durch und dann ein kleines Stück weiter wieder nach unten auf die Stoffrückseite.
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Alle weiteren Stiche: Stich die Nadel ein kleines Stück weiter wieder nach oben und zurück nach unten.
Pro Tip
Am besten sieht es aus, wenn alle Stiche dieselbe Länge haben. Übung macht den Meister!
Das ist alles, was du für den Vorstich wissen musst. Jetzt kannst du diesen einfachen Stich üben! Wenn du in deinem Design schnell eine Fläche füllen musst, sind Reihen mit gleichmäßig verteiltem Vorstich perfekt dafür geeignet. Durch Reihen gerader Linien erhältst du einen einheitlichen Streifenlook. Stattdessen kannst du die Reihen auch wie bei einer Ziegelmauer versetzen, dann sieht die Ebene dichter gefüllt aus.
2. Spaltstich
Der Spaltstich heißt so, weil der Faden jeweils durch den vorherigen Stich geführt wird und ihn spaltet. Das Ergebnis ist eine durchgezogene Linie, bei der die einzelnen Stiche kaum erkennbar sind.
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Erster Stich: Stich die Nadel von der Rückseite des Stoffs nach oben durch und dann ein kleines Stück weiter wieder nach unten auf die Stoffrückseite.
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Zweiter Stich: Stich die Nadel wieder zur Vorderseite durch und führe sie dabei durch den ersten Stich.
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Alle weiteren Stiche: Stich die Nadel wieder zur Stoffrückseite durch und wiederhole den Vorgang, wobei du die Nadel immer durch den vorherigen Stich führst.
Pro Tip
Damit die Stiche gleichmäßig aussehen und sich keine Lücken in der Mitte bilden, solltest du die Nadel durch einen oder zwei Fäden des Stickgarns stechen und nicht nur zwischen den einzelnen Fäden hindurchführen.
Was du zum Sticken benötigst
3. Rückstich
Der Rückstich kommt in den meisten Mustern vor. Du wirst also reichlich Gelegenheit haben, diesen Grundstich zu üben. Er scheint zunächst vielleicht etwas langsam, weil du immer wieder zurückgehst, aber das Ergebnis lohnt sich.
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Vorbereitung: Stich die Nadel von der Rückseite des Stoffs so durch, dass sie ein Stück weit vom Anfangspunkt deiner Sticklinie entfernt hervortritt.
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Erster Stich: Stich die Nadel am Anfangspunkt der Sticklinie wieder auf die Stoffrückseite.
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Nächster Stich: Stich die Nadel so durch, dass sie ein kurzes Stück vom ersten Stich entfernt erscheint, und führe sie dann am Ende des ersten Stichs wieder auf die Rückseite.
Pro Tip
Die einzelnen Stiche sollten sich an den Enden berühren, sodass eine durchgehende Linie entsteht.
4. Stielstich
Mit diesem Stich stickst du Konturen, Detaillinien und, wie der Name sagt, Blumenstiele.
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Vorbereitung: Stich die Nadel von der Rückseite des Stoffs nach oben.
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Schräg durchziehen. Stich die Nadel eine Stichlänge entfernt durch den Stoff und zieh sie dann in einem leichten Winkel auf halbem Weg zwischen den Stichen nach oben.
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Nächster Stich: Halte den Arbeitsfaden unter der gestickten Linie. Zieh die Nadel durch und wiederhole den Vorgang.
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Letzter Stich: Stich wieder nach unten durch den Stoff.
Pro Tip
Wenn dir die schrägen Stiche nicht gefallen, kannst du die Stiche auch gerade und direkt auf deiner Musterlinie ausführen.
5. Kettenstich
Den Kettenstich gibt es in vielen Variationen, aber diese Version ist die einfachste und eignet sich gut für dicke Linien. Du kannst ihn auch in Reihen sticken, um einen Bereich zu füllen!
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Erster Stich: Sticke einen kleinen, geraden Stich auf deiner Sticklinie.
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Erstes Kettenglied: Stich die Nadel ein kleines Stück entfernt von der Rückseite des Stoffs nach oben und zieh sie dann durch den kleinen, geraden Stich, sodass eine Schlaufe entsteht.
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Wieder nach unten. Stich die Nadel an der Stelle, an der sie von der Rückseite hochgekommen ist, wieder nach unten.
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Nach oben. Stich die Nadel wieder nach oben und zieh sie durch den vorherigen Stich. Stich sie wieder nach unten und wiederhole den Vorgang.
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6. Margeritenstich
Mit diesem Stich lassen sich Blütenblätter, Regentropfen und viele andere kleine Details arbeiten. Er ähnelt den einzelnen Kettengliedern beim Kettenstich.
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Schlaufe machen: Stich die Nadel von der Rückseite des Stoffs nach oben und dann an derselben Stelle wieder nach unten auf die Stoffrückseite, sodass oben eine Schlaufe zurückbleibt.
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Schlaufe fangen: Stich die Nadel ein kleines Stück weit entfernt wieder nach oben und führe sie dabei durch die Schlaufe.
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Schlaufe anziehen: Zieh die Schlaufe mit etwas Spannung an.
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Schlaufe befestigen: Führe die Nadel zur Befestigung auf der anderen Seite der Schlaufe wieder auf die Stoffrückseite.
Pro Tip
Diesen Stich kannst du winzig klein, extra lang und dünn oder in jeder anderen beliebigen Form ausführen!
7. Fliegenstich (auch Zweigstich genannt)
Mit diesem Y-förmigen Stich kannst du Bereiche füllen. Aneinandergereiht eignet er sich auch hervorragend als Randverzierung. Zudem kannst du das Aussehen des Stichs variieren, indem du die Länge des unteren Teilstichs veränderst. Mach den Heftstich z. B. sehr kurz, damit der Stich insgesamt mehr wie ein U oder V aussieht.
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Erster Stich: Stich die Nadel von der Rückseite des Stoffs nach oben und dann ein Stück weit entfernt wieder nach unten, sodass oben eine Schlaufe zurückbleibt.
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Nadel wieder nach oben bringen. Stich die Nadel an einer Stelle nach oben, die etwas nach unten versetzt in der Mitte des vorherigen Stichs liegt.
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Faden anziehen: Zieh den Faden fest an für ein Y- bzw. V-förmiges Ergebnis oder eher locker, wenn der Stich U-förmig sein soll.
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Nadel wieder nach unten stechen: Stich die Nadel etwas unterhalb der Stelle, wo sie durch den Stoff hochgekommen ist, wieder auf die Rückseite durch.
8. Knötchenstich
Der Knötchenstich gilt als schwierig, aber mit etwas Übung und der richtigen Fadenspannung gelingt er dir bestimmt!
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Vorbereitung: Stich die Nadel von der Rückseite des Stoffs nach oben.
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Faden wickeln: Wickle den Faden zweimal um die Nadel.
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Nadel wieder nach unten stechen: Halte den Arbeitsfaden fest, während du die Nadel knapp neben der Stelle durchstichst, an der sie durch den Stoff hochgekommen ist (aber nicht an genau derselben Stelle).
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Faden fest anziehen: Zieh den Arbeitsfaden fest an, sodass er fest um die Nadel gewickelt ist. Halte den Arbeitsfaden weiter fest, während du die Nadel vollständig durch den Stoff ziehst.
Pro Tip
Der Knötchenstich ist fast unmöglich zu lösen. Daher empfiehlt es sich, bei diesem Stich mit einem separaten Faden Stickgarn zu arbeiten. Dann ist es kein Problem, wenn etwas schief geht und du die Knötchen durch Schneiden entfernen musst.
9. Plattstich (auch Satinstich genannt)
Dieser flache Stich eignet sich hervorragend zum Füllen kleiner Bereiche. Du kannst ihn ohne Umrandung lassen oder mit einem Rückstich eine Konturlinie sticken!
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Erster Stich: Stich die Nadel von der Rückseite des Stoffs an einer Seite des Bereichs durch, den du füllen möchtest. Stich auf der anderen Seite wieder nach unten.
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Paralleler Stich: Stich die Nadel knapp neben der Stelle nach oben, an der du beim vorherigen Stich nach oben gekommen bist, und stich sie knapp neben der Stelle nach unten, an der du beim vorherigen Stich nach unten gegangen bist.
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Alle weiteren Stiche: Wiederhole diesen Stich und folge dabei den Konturen des Bereichs, den du füllen möchtest.
Pro Tip
Achte darauf, dass die Stiche nicht zu lang werden, da sie sich sonst verheddern können.
10. Versetzter Plattstich
Wenn du einen größeren Bereich füllen musst, bietet sich der versetzte Plattstich an. Er eignet sich auch hervorragend, wenn du in einem Bereich Farben mischen möchtest.
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Erste Reihe: Sticke eine Reihe von vertikalen Stichen entlang einer Seite des Bereichs, den du füllen möchtest. Wechsle dabei zwischen langen und kurzen Stichen ab.
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Lücken füllen: Fülle als Nächstes die Lücken unter den kurzen Stichen mit mehr langen Stichen.
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Alle weiteren Stiche: Wiederhole den zweiten Schritt, bis der gesamte Bereich gefüllt ist. Als letzte Reihe stickst du wieder lange und kurze Stiche, um die Lücken in der letzten Reihe zu füllen.
Pro Tip
Nur die erste und die letzte Reihe bestehen tatsächlich aus langen und kurzen Stichen. Du kannst die Länge der Stiche aber auch in den anderen Reihen variieren, damit es natürlicher aussieht.
Nun kannst du lossticken!
Es gibt noch sehr viel mehr, das du über das Sticken lernen kannst, aber mit diesen zehn Grundstichen kannst du bereits mit dem Sticken deiner Lieblingsvorlagen loslegen!