Anleitungen und Projekte - So geht's richtig los!
Veröffentlicht am 24. Juli 2019 von Jasmin Heiderich 4 Min LesezeitJuhu du hast dir dein nächstes (oder sogar dein erstes) Projekt ausgesucht! Aber was jetzt? Nicht verzagen, LoveCraft fragen! Oder einfach in diesen Artikel schnuppern!
Auswahl der Größe zum Stricken
Zu eng, zu lang, zu weit, zu groß zu klein! Mehrere Faktoren spielen bei der Frage, welche Größe das Kleidungsstück haben soll, eine Rolle. Dabei geht es nicht nur darum, den richtigen Brustumfang oder die passende Konfektionsgröße (Small, Medium oder Large) zu bestimmen. Ob weit oder eng anliegend – bei Strickbekleidung hat jeder seine Vorlieben. Einige Kleidungsstücke sind dafür gedacht, eng am Körper getragen zu werden, während andere über weitere Kleidungsstücke gezogen werden. Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du einfach ein ähnliches Kleidungsstück, das du gerne trägst, als Vorlage nehmen, indem du es flach auf dem Boden ausbreitest und Länge und Breite abmisst. Vergleiche dann die Maße mit den Angaben in der Strickanleitung. Stimmt die Breite, aber du findest das Muster zu lang oder kurz, solltest du sich an die Maße der von dir bevorzugten Länge halten. Markiere dir in der gesamten Anleitung die Längen- und Breitenangaben, die zu befolgen sind. Nicht vergessen: Du musst auch die benötigte Menge an Garn neu berechnen!
So bestimmst du deine Körpermaße
Achte beim Bestimmen deiner Maße auf folgende Punkte, sodass das fertige Kleidungsstück auch passt. Für eine angenehme Passform behalte die Unterwäsche beim Messen an und zieh das Maßband nicht zu straff.
- Der Brustumfang sollte an der breitesten Stelle gemessen werden.
- Der Taillenumfang sollte an der natürlichen Taille knapp über dem Hüftknochen gemessen werden.
- Der Hüftumfang sollte an der breitesten Stelle gemessen werden.
Grundlegendes zur Anleitung
Beim erstmaligen Lesen sind Strickanleitungen oft schwer zu verstehen, doch mit etwas Zeit und Geduld gewöhnst du dich schnell an alles. Der Aufbau variiert je nach Herausgeber, doch Terminologie und Abkürzungen sind meist identisch.
Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Strickanleitungen: jene, die sich vor allem auf das geschriebene Wort verlässt und alle Anweisungen Zeile für Zeile ausformuliert, und jene, bei der Text eher zur Erklärung von Strickschriften und Schaubildern genutzt wird. Eine Strickanleitung mit Strickschriften hat gegenüber rein textbasierten Anweisungen den Vorteil, dass du anhand des Diagramms genau sehen kannst, wie das fertige Zopfmuster, Maschenbild, Fair-Isle-Design oder Strickmuster aussehen soll.
Gerade zu Anfang ist es wichtig eine Anleitung auszuwählen, die besonders klar und deutlich geschrieben ist. Hierbei gilt: Je mehr Info, zusätzliche Masseinheiten in den Zwischenschritten, Farbkodierung der unterschiedlichen Größen etc., desto besser! Bevor du also deine Auswahl triffst, lies dir die Anleitung durch und prüfe ob dir direkt klar ist wo es hingehen soll.
Die Strickschrift
Sieht kompliziert aus, ist sie aber gar nicht! Jedes Kästchen steht für eine Masche und eine Maschenreihe. Reihe 1 und alle Reihen mit ungeraden Zahlen sind von rechts nach links zu lesen und stehen üblicherweise für Hinreihen, sofern nicht anders angegeben. Reihe 2 und alle Reihen mit geraden Zahlen sind von links nach rechts zu lesen und stehen üblicherweise für Rückreihen. Eine Strickschrift muss immer von der unteren rechten Ecke aus gelesen werden.
Die Muster sind klar und einfach zu verstehen. Unterschiedliche Maschen und Farben sind jeweils mit verschiedenen Symbolen gekennzeichnet. Du kannst die Strickschrift auch vergrößern, eine Kopie anfertigen und deine gewählte Größenangabe mit einem farbigen Schrift markieren, um eine noch deutlichere Vorlage zu erhalten. LoveCraft hat auch eine praktische, kostenlose App für iPhone und iPad, mit der du in deiner Anleitungen zoomen oder dir Notizen machen kannst.
Die Maßskizze
Alle Anleitungen enthalten Angaben zum Brustumfang oder zu den Konfektionsgrößen S(mall), M(edium) und L(arge). Die wichtigsten Maßangaben, die du dir ansehen solltest, sind jedoch die Endmaße des fertigen Kleidungsstücks. So sollte dein Kleidungsstück aussehen, wenn die Maschenzahl stimmt. In einer guten Anleitung findest du die Endmaße in Form einer Maßskizze oder einer Schemazeichnung, die auch einen Eindruck von der Form des fertigen Kleidungsstücks vermittelt.
Die Maschenprobe
Anhand der Maschenprobe wird die Anzahl der Maschen und Reihen innerhalb eines quadratischen Stücks von etwa 10 x 10 cm bestimmt. Jede Anleitung setzt eine bestimmte Strickfestigkeit voraus. Diese unterscheidet sich wesentlich von Stricker zu Stricker. Deshalb ist es so wichtig, erst eine Maschenprobe komplett mit Dämpfen und Spannen anzufertigen, bevor du mit dem eigentlichen Kleidungsstück beginnst, um festzustellen, wie fest oder locker du eigentlich strickst. Wenn du sehr fest strickst, empfiehlt sich eine größere Nadelstärke, um die Angaben in der Anleitung einzuhalten. Wenn du eher locker strickst, ist eine kleinere Nadelstärke zu empfehlen.
Die Maschen- und Reihenzahl in der Anleitung unterscheidet sich oft von den Angaben auf der Banderole des Knäuels. Das liegt daran, dass der jeweilige Designer möglicherweise ein eng- oder weitmaschigeres Gewebe anstrebt als handelsüblich. Befolge daher grundsätzlich die Angaben der Anleitung, um den gewünschten Look zu erzielen.